Ein Musterbeispiel gelungener Stadterneuerung: An der nordchilenischen Hafenstadt Iquique schieden sich früher die Geister. Sie stinke „nicht nach Geld, sondern nach Fischmehl“, hieß es noch 2009 in einem weit verbreiteten deutschsprachigen Reiseführer. Inzwischen wurde der alte Ortskern sehenswert saniert und Iquique verfügt mit der Plaza Prat, dem 1890 eingeweihten Opernhaus „Teatro Municipal“, dem 1913 errichteten Gewerkschaftshaus „Sociedad Protectora de Empleados de Tarapacá“ und dem 1904 in maurischem Stil gestalteten „Centro Espanõl“ über echte Preziosen.
Mondänes Flair an der Küste von Iquique, Verfall im Landesinneren
Krasser könnte der Kontrast zu den nur 50 Kilometer östlich von Iquique gelegenen immer mehr verfallenden Humberstone- und Santa Laura-Salpeterwerken kaum daherkommen. Die in der Wüste vergessenen Geisterstädte gleichen einer Filmkulisse und werden seit 2005 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes geführt. Diese Orte in der Pampa del Tamarugal versprühen einen kaum zu beschreibenden morbiden Charme, da sie seit dem Jahre 1961 dem allmählichen, rostigen Verfall preisgegeben sind.
In der Pazifikstadt Iquique selbst herrscht heute ein mondänes Flair, Cabriolets fahren am palmengesäumte Ufer entlang, genießt das Nachtleben, man schlürft tropische Frucht-Cocktails und flaniert entlang der prächtige Gebäude aus den Goldenen 20ern.
Die Silberstadt bekam ihren Namen aus dem 16. Jahrhundert, wo sich Spanier an den Ressourcen bereicherten. Früher kleines Fischerdorf mit Silberausbeutung und ohne Trinkwasseranschluss, konnte der Handel im 19. Jahrhundert mit Salpeter und Guano (Verwendung als Landwirtschaftsdünger) der Stadt zu neuem Aufschwung verhelfen. Ein Seehafen wurde gebaut.
In Iquique gibt es Badestrände und Wassersport mit Möglichkeiten für Jetski, Wellenreiten und Tauchen. Der Strand Cavancha ist während der Sommersaison sehr beliebt.
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Sehenswertes in Iquique
Barrio Histórico De Iquique: Historisches Stadtviertel bzw. Altstadt Iquique. Zwischen Kabelgewirr und Blick auf die umliegenden Hügel stehen zwei Wagen einer historischen Straßenbahn aus Holz, stehen bunt angemalte einstöckige Balustradenhäuser im Kolonialstil mit Verana, etwa in der Baquedano Fußgängerzone. Die Mittelstreifen sind mit Palmen gesäumt.
Weitere Sehenswürdigkeiten von Iquique sind das Zollgebäudes der Avenida Arturo Prat, das Marinemuseum oder der Passagierhafen, von wo aus man eine Bootsfahrt bis zur letzten Ruhestätte der chilenischen Korvette Esmeralda, die 1879 von Peruanern im Salpeterkrieg versenkt wurde. Im Hafen kann man eine nachgebaute Esmeralda bewundern. Rund im die Plaza Prat säumen sich prächtige Gebäude wie das Casa Español oder das Theater.
Außerhalb der Stadt Iquiqe preist sich der Ort Pica den Besuchern an, zwischen Salsseen und Geoglyphen gelegen. In Pica hängen tropische Früchte von den Bäumen und der Ort wird durch unterirdische Quellen mit Wasser versorgt.
Klima und Reisewetter in Iquique
Der wärmste Monat in Iquique mit einer durchschnittlichen Höchsttemperatur von 25 °C. Der kälteste Monat im Jahr ist mir 18 °C der Juli, wo auch minimal Niederschlag fällt. Ansonsten ist die Gegend staubtrocken.
Anreise und Mobiliät in der Pazifikstadt
Rund 40 km südlich liegt der internationale Flughafen Diego Aracena, der von Sky Airline, LATAM und Amaszonas angeflogen wird. Größtenteils verbindet er die ehemalige Silberstadt mit der Hauptstadt Santiago aus. In der Stadt selbst fahren Micro-Busse, die man für umgerechnet 60 Cent für jegliche Strecken nutzen kann; feste Haltestellen gibt es nicht, ein Herbeiwinken genügt.