Durch den Einfluss der spanischen Siedler kann Chile als klassisches Einwandererland bezeichnet werden. Dennoch prägen die Traditionen der indianischen Ureinwohner das Land noch heute. Seien es die Bräuche der Azmara im Norden oder die Mapuche-Kultur im Landessüden – stets gibt es für Chile-Reisende eine Menge zu entdecken. Auch die Osterinsel im Pazifik gehört mit ihren weltbekannten Moai-Statuen zu Chile. Zahlreiche öffentliche Kulturinstitutionen profitieren in den letzten Jahren von der Gründung des nationalen Rates für Kultur und Künste „Consejo Nacional de la Cultura y de las Artes“.
Feste und Feiertage in Chile – Kulturelle Highlights

- „Santiago a Mil“: Chiles größtes Festival der darstellenden Künste (Januar)
- Tapati-Fest auf Hanga Roa (Osterinseln) mit traditionellen Wettkämpfen, Tanz und Gesang
- Festival Internacional de la Canción de Viña del Mar: bekanntes Musikfestival (Februar)
- Vendima (Weinlesefest) in Curicó (März)
Archäologie in Chile
Zu den interessantesten archäologischen Zeugnissen in Chile zählt – neben den Petroglyphen von Chug Chug – die alte Festungsstadt Pukará de Quitor. Im Museo de Artes Visuales y de Arqueologia in Santiago gibt es Schmuck der Mapuche sowie zahlreiche Keramikwaren u. a. der Molle-, Diaguita- und San Pedro-Kulturen zu sehen. Im Südwesten von Puerto Montt wurden in einem Torfmoor Überreste der vermutlich ersten Siedler des amerikanischen Kontinents gefunden: Über 14.000 Jahre sollen die Funde der Ausgrabungsstätte Monte Verde alt sein – etwa 1.000 Jahre älter als die Zeugnisse der Clovis-Kultur auf Nordamerika. Die ältesten Mumien der Welt stammen von den Chinchorros aus der Atacama-Wüste. Sie sind über 7.000 Jahre alt und liegen heute im Archäologischen und Anthropologischen Museum in San Miguel de Azapa.
Kunst in Chile
Seit 1880 besteht in Santiago de Chile das chilenische Kunstmuseum Museo Nacional de Bellas Artes. Gründer war der berühmte Maler Pedro Lira. Internationale Aufmerksamkeit erlangten die Werke des Surrealisten Roberto Matta (Bildhauer, Maler und Architekt). Parallel gibt es in Chile eine große Straßenkünstler-Szene. So prägen insbesondere anonyme Wandmalereien das Stadtbild von Valparaíso.
Chilenische Literatur: Settings und Orte der Inspiration
Zu den bekanntesten Schriftstellern Chiles zählen Gabriela Mistral, Pablo Neruda, Isabel Allende und Violeta Parra. Auf dem Weg ins mystische Elqui-Tal im Kleinen Norden von Chile empfehlen wir einen Zwischenstop in Gabriela Mistrals Geburtshaus in Vicuña. Unter anderem in Valparaíso sowie auf der Isla Negra und im Santiago-Viertel Bellavista findet man noch die Wohnhäuser des Literatur-Nobelpreisträgers Pablo Neruda. Auf der kleinen Insel Chiloé im Süden spielen einige Romane der Schriftstellerin Isabel Allende.
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Musik aus Chile

Gesellschaftlich fest verankert ist die Nueva Canción Chilena (span. Neues chilenisches Lied), eine Musikbewegung, die traditionelle lateinamerikanische Folklore-Elemente, Andenmusik mit modernen Instrumente verbindet. Das Genre entwickelte sich in den 60er Jahren und zeichnet sich durch politische und soziale Themen in den Texten aus. Als Begründerin des Genres gilt Violeta Parra: Die chilenische Folklore-Musikerin wollte traditionelle Lieder, Sprichwörter, Rezepte und Bräuche wiederbeleben und schuf dabei eine kulturelle Strömung von bemerkenswerter Reichweite. Besondere Bekanntheit erlangten die Folklore-Gruppen Los Jaivas und Inti-Illimani.
Heutzutage gibt es mit Techno (DJane Miss Dinky), Hip-Hop (Tiro de Gracia; Ana Tijoux) und Rock (Los Bunkers) eine große musikalische Vielfalt moderner Unterhaltungsmusik. Auch Reggae (z. B. die Band „Gondwana“), Ska, Funk und Jazz mischen sich in vielen Clubs und Bars mit traditionellen Melodien und Rhythmen: Die Band Chico Trujillo bietet z. B. Crossover vom Feinsten.
Tänze in Chile
Von besonderer Bedeutung in Chile ist der Nationaltanz Cueca. Besonders während der Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag (Dieciocho) am 18. September tanzen die Chilenen ausgelassen auf „Fondas“, jahrmarktähnlichen Festgeländen im Freien. Religiös motivierte Tänze mit rhythmischen Trommeln, archaischen Gesängen und Flötenmelodien wie El Baile Chino wurden schon zum Weltkulturerben erklärt.
Weltkulturerbe Chile
Folgende Orte hat die UNESCO in Chile zum Weltkulturerbe ernannt (Auswahl):

- die 16 Kirchen auf der „Ruta de las Iglesias de Chiloé“ (Insel Chiloé)
- historische Altstadt von Valparaíso
- Salpeterminen Humberstone und Santa Laura
- Minenstadt Sewell
- Anden-Hauptstraße Qhapaq Ñan
- Nationalpark Rapa Nui (Osterinsel)
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