Der Lago General Carrera: Türkis, Gletscherwind und Marmorhöhlen

Der Lago General Carrera: Türkis, Gletscherwind und Marmorhöhlen

Im Süden Chiles, eingebettet in die raue Schönheit Patagoniens, liegt der Lago General Carrera – ein See von beeindruckender Ausdehnung und Farbe. Seine türkisblaue Oberfläche wirkt fast unwirklich, besonders im Kontrast zur steinigen Landschaft der Umgebung. Gletscherwinde streichen über das Wasser, und an seinen Ufern liegt eines der spektakulärsten Naturwunder der Region: die Marmorhöhlen von Capillas de Mármol.

Ein See mit zwei Namen

Cueva Marmol im Lago General Carrera, Patagonien
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Der Lago General Carrera erstreckt sich über die Grenze zwischen Chile und Argentinien. Auf der argentinischen Seite trägt er den Namen Lago Buenos Aires. Mit rund 200 Kilometern Länge ist er der größte See Chiles und der zweitgrößte Südamerikas. Entstanden ist er durch glaziale Erosion – das erklärt auch die intensive Färbung: feines Gletschersediment, das im Licht türkis und milchblau schimmert.

Der Gletscherwind und seine Kraft

Typisch für die Region ist der kalte, oft kräftige Wind, der vom Campo de Hielo Norte – dem nördlichen patagonischen Eisfeld – über den See fegt. Er formt Wellen, kühlt die Uferluft und macht Bootsfahrten zu einem echten Naturerlebnis. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass das Wetter hier schnell umschlagen kann – Sonne, Regen, Nebel und wieder Sonne innerhalb weniger Stunden sind keine Seltenheit.

Die Marmorhöhlen: Capillas de Mármol

Das wohl bekannteste Highlight des Sees sind die Marmorhöhlen, eine Gruppe von Höhlen, Säulen und Bögen aus glattem, weiß-grauem Fels. Über Jahrtausende hat das Wasser den Marmor ausgehöhlt und geformt – heute können Besucher die Formationen per Boot oder Kajak erkunden. Je nach Tageszeit und Lichteinfall erscheinen die Wände blaugrau, silberfarben oder fast durchsichtig.

Cueva Marmol im Lago General Carrera, Patagonien
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Startpunkt für viele Touren ist das kleine Dorf Puerto Río Tranquilo am Westufer. Von dort aus gelangen Besucher per Boot in etwa 30 Minuten zu den Höhlen – am besten morgens oder spätnachmittags, wenn das Licht am schönsten ist.

Ein Ort der Stille und Kraft

Wer am Lago General Carrera unterwegs ist, spürt schnell, wie kraftvoll und gleichzeitig ruhig diese Landschaft wirkt. Der See verbindet Eis, Stein, Wasser und Wind – und steht sinnbildlich für die Weite Patagoniens. Kein Ort für Eile, aber ein perfekter Ort zum Staunen.

Erkunden Sie den Lago General Carrera selbst!