Die Stadt Santiago mit dem Stadtteil Sanhattan in Chile

Politik & Gesellschaft in Chile

Ein goldgekrönter Andenhirsch und ein ebenso
gekrönter Kondor halten einen goldeingefassten
fünfstrahligen Stern mit drei Straußenfedern in
rot-blau-weiß.

Chile ist eine Republik und Präsidialdemokratie mit Zweikammerparlament. Der chilenische Staatspräsident hat eine vierjährige Amtszeit, nach der er nicht sofort wieder kandidieren darf. Chile hatte – wie auch Argentinien – in den letzten Jahren einen schweren Übergang von einer Militärdiktatur zur jetzigen Demokratie.

Parteien wurden ab 1987 wieder zugelassen und das gegenwärtige Wahlrecht hat dazu geführt, dass sich alle Parteien zu Bündnissen zusammengeschlossen haben. So existiert das „Concertación de Partidos por la Democracia“ bestehend aus vier Mitte-links-Parteien, das konservatives Bündnis „Alianza por Chile“ und das Linksbündnis „Juntos Podemos Más“.

Bevölkerung Chiles

Zweitgrößte Stadt in Chile: Valparaiso

Chile hat etwa 15 bis 18 Mio. Einwohner, wovon die Hälfte den Großraum Santiago bevölkert. Die Hauptstadt mit etwa 5,5 Mio. Einwohnern bildet gleichzeitig das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Nördlich und südlich von Santiago erstrecken sich landwirtschaftlich genutzte und dicht besiedelte Gebiete in der Ebene zwischen den Hauptketten der Anden. 100 km westlich liegt der Großraum um die Hafenstadt Valparaíso mit etwa 1 Mio. Einwohner.

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Ausgedünnte Bevölkerung nach Norden und Süden

Nach Norden und Süden verringert sich die Bevölkerungsdichte und die Wüstengebiete im äußersten Norden und die rauen, stürmischen Gebiete im Süden sind nur sehr dünn besiedelt.

Zusammensetzung der chilenischen Bevölkerung und Ethnien

Ein Großteil der chilenischen Bevölkerung sind Mestizen mit europäischen Vorfahren. Knapp 5 % der Chilenen gehören der indigenen Bevölkerung an, davon sind mehr als 90 % Mapuche.

Das Volk der Mapuche lebt überwiegend in Zentralchile in der Region zwischen den Flüssen Bío Bío und Toltén. Ihre Sprache, das Mapudungun, wird als Ergänzungsfach in der Schule gelehrt.

In Nordchile leben kleinere Gruppen von Quechua, Aymara, Chango, Atacameño, Diaguita und Kolla. Außerdem sind etwa 40 % der rund 5.000 Einwohner der Osterinsel Polynesier (Rapanui).

Europäische Kolonisatoren, Landbesetzer und Einwanderung in jüngster Zeit

Cerro Concepcion mit malerischen Gassen

Während der Kolonialzeit wurde Chile insbesondere durch Einwanderer aus Spanien besiedelt. Im frühen 19. Jahrhundert kamen vor allem englische und irische sowie deutsche Einwanderer nach Chile. Weitere kamen aus Frankreich, Italien, Kroatien und dem Nahen Osten.

In den vergangenen Jahren kamen vermehrt Arbeiter aus Peru und Bolivien nach Chile. Die Peruaner haben mit der Verbreitung der peruanischen Küche viel Erfolg in Chile. Die Wirtschaftskrise in Argentinien zog auch Argentinier zur Arbeitssuche ins Nachbarland. Eine kleine Gruppe von Einwanderern kommt auch aus Asien, vor allem aus Südkorea, und lebt im Großraum Santiago.

Sprache in Chile: Schwer zu verstehen

Die Amtssprache ist Spanisch, Castellano genannt, wobei das in Chile gesprochene Spanisch stark anders klingt. Selbst Bewohner anderer südamerikanischer Staatem haben Probleme, das Spanisch ihrer Nachbarn zu verstehen. Auch spanischsprechende Touristen in Santiago tun sich oft sehr schwer mit der Verständigung. So werden die Silben und Endungen oft verschluckt und nicht oder undeutlich ausgesprochen. Zahlreiche in Chile verwendete Begriffe wurden aus den Sprachen der einheimischen Völker oder der Einwanderer übernommen. Im Süden Chiles wird auch vereinzelt Deutsch gesprochen.